Johann P. Tammen studierte Germanistik, Geschichte und Sozialwissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Oldenburg. Von 1967 bis 1969 war er in der Redaktion des „Stern“ tätig, und von 1969 bis 1976 arbeitete er in Verlagen in Wilhelmshaven und Bremerhaven. Seit 1976 lebt er als freier Schriftsteller in Bremerhaven. Nachdem er bereits seit 1970 der Redaktion der Literaturzeitschrift „Die Horen“ angehörte, war er von 1994 bis 2011 Herausgeber der Zeitschrift. Seit 1980 gibt er die Buchreihe „Edition Die Horen“ heraus. Johann P. Tammen ist Verfasser von Prosatexten, Kritiken, Essays, Gedichten und Hörspielen.
Stock und Laterne Ausgewählte Gedichte
Doppelgedichtband, 2019
Wallstein Verlag, ISBN 978-3-8353-3441-0
488 Seiten, €30,00
Johann P. Tammen veröffentlicht seit Anfang der siebziger Jahre Gedichte, er hat ein ausgesprochen umfangreiches und vielgestaltiges Werk vorgelegt. Als Herausgeber der Zeitschrift »die horen« und Nachdichter von wichtigen europäischen Lyrikern ist er eine Legende. Zum 75. Geburtstag erscheint jetzt diese Auswahl aus seinem Gesamtwerk, vom Autor selbst kritisch durchgesehen daraufhin, was »gültig« ist, was Bestand hat und was für das Ganze steht, das Tammen in seinen Texten poetisch in den Blick nimmt. Herausgekommen ist eine bezwingende Auswahl, geordnet nicht nach der Chronologie, sondern nach inneren Korrespondenzen: Bekanntes, in neuem Kontext neu zu Entdeckendes und Unveröffentlichtes aus den letzten Jahren. Und dazu ein zweiter Band mit Nachdichtungen aus vielen Jahren, in denen die Stimmen von bedeutenden fremdsprachigen Dichtern von Guillaume Apollinaire bis Valentino Zeichen ebenso vernehmbar sind wie die Stimme von Johann P. Tammen, der ihnen im Deutschen eine poetische Gestalt gibt.
Das Dunkle und das Helle
Literaturzeitschrift, 2012
die horen, ISBN: 978-3-8353-1183-1
328 Seiten, €18,00
Zusammengestellt von Johann P. Tammen und Klaus Stadtmüller.
Die 1955 gegründete Vierteljahresschrift wurde in Anknüpfung an die von Friedrich Schiller herausgegebene Monatsschrift benannt und widmet sich allen Aspekten zeitgenössischer Literatur. Mit Beiträgen von Richard Pietraß, Michael Braun, Verena Auffermann & Herbert Wiesner, Adelbert Reif, Ulrich Faure, Jürgen Verdofsky , Nicole Henneberg, Leopold Federmair, Jürgen Dierking sowie Lyrik & Prosa von Andreas Altmann, Georg Oswald Cott, Gerd-Peter Eigner, Jörg W. Gronius, Hans-Jürgen Heise, Uwe Herms, Ansgar Hillach, Gerhard Ochs & Klaus Stiller. Wolfgang Schiffer: Sagenhaftes Island - Ein Buchmessen-Rückblick.
Bei betagten Schiffen
Literaturzeitschrift, 2012
die horen, ISBN: 978-3-8353-1181-7
424 Seiten, €19,80
Zusammengestellt von Eysteinn Þorvaldsson & Wolfgang Schiffer. Redaktion: Johann P. Tammen
Der Debattenlärm war zu Anfang der 50er Jahre groß in Island: Der Kampf der Traditionalisten gegen eine Gruppe junger Dichter, alsbald mit dem Spottwort »Atomdichter« belegt, wurde über Jahre, Jahrzehnte nicht nur unter den Poeten allein in klingenscharfer, denunziatorisch zugespitzter Rhetorik ausgefochten. Früh mischten sich Exponenten aller Bevölkerungsschichten in diesen Kulturstreit ein. Da kamen vormalige
Minister zu Wort, hochkarätig kompetente Professoren, Sprachwissenschaftler, Bibliotheksdirektoren, Rundfunkredakteure, Politiker aller Coleur und Kritiker sowieso stürmten die Leserbrief-Redaktionen, Sender und öffentlichen Podien: Ein Land stand Kopf - und es wurde nicht weniger befürchtet als der Untergang einer mehr als ein Jahrtausend Jahre alten Kultur und die Zerrüttung aller Werte einer in Sitte gefestigten Nation.