Heide Marie Voigt

Porträt von Heide Marie Voigt
© Lichtblau Photography

Geboren 1942 in Dresden. Studium in Freiburg, Marburg und Bonn. Lehrerin in Bremen 1975 – 2005. Galeristin der Zimmer Galerie Kattenturm seit 1989. Künstlerin in Wort, Bild und Tanz. Mutter und Großmutter. Initiatorin und Organisatorin des bremenweiten Projekts zwiesprache lyrik zum Welttag der Poesie 2010-2015. Mitorganisatorin des Literaturfestivals in Bremen-Nord Gastgeber Sprache seit 2016.
Ausstellungen in Bremen, Worpswede, Witzenhausen, Kassel, Dresden, Monheim. Auftritte in Bremen, Worpswede, Husum, Heide, Hamburg, Würzburg, Leipzig, Berlin, Bad Boll, Dresden, Gmunden (Österreich) und auf Rügen.
Veröffentlichung von Lyrik und Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien
1997 erschien ihr erstes Buch Bremer Blüten, es folgten der lyrische Prosatext Ein Haus bauen in der Provence 2000, das Sachbuch Die verkopfte Schule 2002 und der Gedichtband Einblicke 2006. Alle vier Werke sind inzwischen leider vergriffen. 2012 erschien im Geest-Verlag Streitpatience mit Feuer, ein Kartenspiel mit Gedichten, das zusammen mit Ortrud Böss erstellt wurde.

www.heide-marie-voigt.de


Bibliographie

KRIEG? Oder Heimkehr in die innere Heimat

Gedichte und Erzählungen, 2024
Kellner Verlag, ISBN: 978-3-95651-434-0
160 Seiten, €20,00

Die alles entscheidende Frage: Wer bist DU? – Wahrheit ist eingeschrieben im Code der Zellen. Vergangener Schrecken ist nicht vorbei, will erlebt sein, erinnert werden.
Die verbotene Tür will geöffnet werden, damit das Leben ins Wort kommen kann, damit das Leben begriffen wird und die Seele einverstanden wird mit sich selbst.
Die Erkenntnis ist, dass wir sterblich sind. Hier hört die Erkenntnis auf. Unterworfen dem Zweifel sehe ich mich gerufen als DU ins ICH.


Würde – Kirschen essen mit dem Zeitgeist

Gedichte und Erzählungen, 2023
Kellner Verlag, ISBN: 978-3-95651-396-1
148 Seiten, €18,90

Würde ist jederzeit gefährdet durch die Sehnsucht nach Symbiose und die legitime Angst vor Einsamkeit, Schmerz, Tod. Ein festgeschriebenes Gesetz kann zu Würde ermutigen, sie aber nicht herstellen. Sie will in jeder menschlichen Beziehung neu ausgehandelt werden in Wort und Antwort. Bevormundung, Objektivierung, Gewalt, Waffen, Krieg gefährden die Würde des Machthabers - ebenso wie Opferbewusst-sein und Opferverhalten die Würde des Untertanen gefährden. Würde ist subjektiv, dem Subjekt jederzeit eigen - aber sie will immer wieder ergriffen werden von Menschen, die sich ihrer Verletzlichkeit und Sterblichkeit bewusst geworden sind - in gegenseitiger Achtung und Liebe.


Marias Geschichte

Gedichte und Erzählungen, 2022
Kellner Verlag, ISBN: 978-3-95651-339-8
120 Seiten, €16,90

Traumaspuren in Körper, Geist und Gehirn können heilen. Vielfach werden Menschen aber stigmatisiert, ausgegrenzt – retraumatisierend - wenn sie sagen, dass sie sexuellen Missbrauch in der Kindheit erlebt haben.
Dieses Buch berichtet nicht von Kindheitsverletzungen, es stellt Ausheilung dar - literarisch und prosaisch setzt Heide Marie Voigt sich mit dem eigenen Erleben auseinander - mit Träumen - Gefühlen wie Schmerz und Sehnsucht - und Beobachtungen in der Gegenwart. In Aquarellen und Gedichten begegnet den Lesenden eine neue Bewusstseinsebene, ein gutes Ende.


Wo die Zukunft beginnt

Essays, 2020
epubli, ISBN: 9783750290020
156 Seiten, €8,50

„Was hast Du gewusst?“, habe 1963 ich meine Großmutter gefragt. Sie erzählte: „Einmal hat mich mein Arzt, ein guter Freund, ungewöhnlich lange im Wartezimmer warten lassen. Als ich schließlich ins Sprechzimmer gerufen wurde, saß er grau und gebrochen hinter seinem Schreibtisch. ‚Fragen Sie nicht‘, sagte er, ‚der Patient vor Ihnen kam aus einem KZ.’“ Heute  bin ich Großmutter, reich, Demokratin, schuldig. Was sage ich meinen Enkeln? Ich sage: Ich habe es nicht gewusst. Nicht gedacht. Ich konnte es nicht verändern. Aber ich übernehme Verantwortung und suche mit Euch nach Auswegen.

 


Reise ins Innere Ausland

Essays, 2017
Edition Falkenberg, ISBN: 978-3-95494-125-4
124 Seiten, €12,00

4 x 4 Texte – Geschichten? Essays? – bauen ein Haus aus Zuversicht in eine bedrohte Welt. Die Autorin Heide Marie Voigt ist Großmutter, Künstlerin, Lehrerin, immer noch Kriegskind. Sie ringt mit Erinnerungen, Ängsten, Stimmungen – um einen ehrlichen Blick auf die von Waffen bedrohte Welt. Mit den Fingerspitzen schiebt sie die Schatten beiseite und schafft eine Lichtung, auf dass es möglich sei, handlungsfähig zu bleiben.


Mein Großvater besucht mich

Geschichten, 2015
Geest-Verlag, ISBN: 978-3-86685-503-8
183 Seiten, €12,50

Können wir ohne Kenntnis der historischen Vergangenheit unser aktuelles Leben begreifen? Wie füllen sich Lücken im Selbst ?
Wer die Autorin ein wenig kennt, ahnt, dass ihr Buch nicht die einfachste Lektüre ist. Es geht um wirkliche Literatur, sprachlich intensiv gearbeitet, jedes Wort überdacht, gleichwohl mit einer meisterhaften Leichtigkeit geschrieben.
Die Geschichten von Heide Marie Voigt lassen eigenes Erleben durchscheinen (Bremen als Ortsangabe taucht immer mal auf). Gleichwohl finden sie zu einer überzeugenden erzählerischen Form für die Auseinandersetzung mit Einsamkeit – innerer und äußerer Freiheit – Sehnsucht – Ohnmacht – Zweifel – Irrtum – Hoffnung und Tod. Sie sind voller Poesie, voll schelmischer Momente – ein Buch, das zu erobern Vergnügen bereitet, bereichert und immer dann, wenn wir eigene Fehler gespiegelt finden, auch ärgert und zwickt.
Aber: Das Leben ist leicht – innen. Innen ist Fülle!

In sechzehn Geschichten – über Verletzbarkeit, über das ‚Sich-Finden‘ in einer Welt von Geldgier und Atomkraft – entwickelt die Bremer Autorin und Künstlerin, Pilgerin und Frau Heide Marie Voigt ihr Potenzial an Zuversicht. Sie weiß sich eingebunden: „Mein Großvater hat mich im Traum besucht – und ich habe ihn nicht erkannt.“ Als Großmutter will sie den Fragen der Enkel standhalten können.


Cover von Zwiesprache-Lyrik: Ein Bremen-Buch

Zwiesprache Lyrik: Ein Bremen-Buch

Gedichte, Text, Bilder, 2010
sujet Verlag, Bremen, ISBN: 978-3933995605
132 Seiten, €14,80

Bremen ist sehenswürdig – auch jenseits seiner guten Stube, dem Marktplatz.
Bremen ist ein lebendiger Organismus: Alle Menschen, alle Straßen, alle Gebäude spielen mit. In Bremen spricht man deutsch – und viele andere Sprachen.
Die Künstlerin Heide Marie Voigt unternimmt es, Bremen alljährlich zum Welttag der Poesie zum Ausstellungsraum für Gedichte zu machen, jedes Gedicht in einer anderen Muttersprache – und jeweils der deutschen Übersetzung.
Das Bremen-Buch ‚Zwiesprache Lyrik‘ – ein Bremen-Buch – stellt die Auswahl von Texten für 33 Gedichtbanner zusammen mit Alltags-Ansichten der Stadt, vertraut, geliebt oder ertragen von denen, die dort wohnen und arbeiten.
Mitarbeiter des Senators für Umwelt, Bau Verkehr und Europa, die das Leitbild der Stadtentwicklung 2020 erarbeitet haben in enger Zusammenarbeit mit der Orstämtern, steuern Eckdaten zu jedem Stadtteil bei, die zum Nachdenken anregen
Es geht darum, Zusammenhänge herzustellen, den Blick zu öffnen für das Andere, die Anderen, die im gleichen Stadt-Raum leben.

Das Buch enthält außerdem die Ergebnisse einer kleinen Feldforschung zum Projekt zwiesprache lyrik. soziale plastik & stadtraum bremen durch einen Soziologie-Kurs des Gymnasiums


Pilgerreise - Pèlerinage

Künstlermappe mit 13 Gedichten und 13 Zeichnungen, 2009
Geest Verlag Vechta-Langförden, ISBN: 978-3-86685-231-0
28 Seiten, €30,00

Limitierte Auflage von 100 Exemplaren

Mit ihren leichten Landschaftsskizzen weckt die Künstlerin Heide Marie Voigt ein Gefühl für die Freiheit des Daseins im Raum von Wetter und Weite. Lyrische Texte, fünfzeilig, einen Tag lang geformt im Kopf, während die Füße vorwärtstrugen, sind die Quintessence der langen Wanderung –
3500 Kilometer durch Europa.


Im Weg

Dialoge, 2008
Geest-Verlag, Vechta-Langförden, ISBN: 978-3-86685-126-9
62 Seiten, €12,00

30 Tage – 42 Seiten Tagebuch, 20 Seiten Zeichnungen in Schwarz-Weiß von unterwegs, 6 Gedichte, dazu einige bunte Ölkreide-Skizzen und Aquarelle, also ein schönes Buch, das mit Aufmerksamkeit gestaltet werden will.
Das Tagebuch sollte nicht im Vordergrund stehen, sondern wie ein roter Faden die Lesenden begleiten, die über Bilder und Gedichte sich einlassen auf die Meditation des Weges.

Die Sprache des Tagebuchs ist lakonisch knapp, aber immer konkret.
Der Weg – Mitte Juli bis Mitte August 2007 – führt durch Deutschland, da wo es am stärksten durch Industrie und Straßen verdichtet ist, gleichwohl durch Landschaft.
Die Autorin, die allein wandert, berichtet von den Mitteilungen ihrer Gastgeber, der Schilder am Straßenrand aber auch des eigenen Körpers, des inneren Stimme. Sehenswürdigkeiten sind Bäume und Glockenblumen, die Schleifen der großen Ausfallstraßen in Dortmund, das Skulpturenprojekt in Münster. Sie verknüpft assoziativ, so wie sich Gedanken verknüpfen beim Gehen. So entseht ein liebevoll-kritisches Bild von dem deutschen Landstrich, den sie durchwandert. Dem Gewohnten setzt sie eine ungewohnte Lebensweise entgegen, das Auf-dem-Weg-sein. Dass sie im Vertrauen auf Gott geht, spürt man. Gleichwohl ist die Auseinandersetzung mit den Glaubensaussagen der Kirchen eigenwillig.


Will leben

Gedichte, Text, Bilder, 2007
sujet Verlag, Bremen, ISBN: 3-933995-24-8
44 Seiten, €12,00

Hommage an Paula Modersohn-Becker

Heide Marie Voigt Text und Bild
Regina Kurz Gedichte

Paula ist immer wieder aus dem Rahmen getreten, aus dem Rahmen, den Familie, Konvention und Akademien ihr boten. Er war ihr zu eng – sie war Frau.

Heide Marie Voigt und Regina Kurz spüren dem Raum nach, in dem sie sich bewegte: Zum Vergleich beziehen sie das Leben anderer Frauen ein, das der Magda Melchers z.B., bekannt aus „Ein Sommer in Lesmona“, die gleichaltrig war – aber auch die eigenen Erfahrungen und Resonanzen. So entsteht ein pointiertes Lebensbild der jungen Frau und Künstlerin, das Heide Marie Voigt und Regina Kurz in lebendigem Dialog miteinander entwickeln und das einen Kontrapunkt setzt zur Ausstellung „Paula in Paris“ in der Bremer Kunsthalle, in der Paula Becker-Modersohns Bilder verglichen werden mit denen männlicher Künstler ihrer Zeit.