Eine Zeichnung von einem Mädchen.
© privat

Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Otto. Eines Tages fand er auf seinem Nachttisch einen Zettel. Darauf stand: „Guten Morgen, lieber Otto! Papa ist schon bei der Arbeit und ich bin im Keller Wäsche waschen. Mach dir schonmal Frühstück. Ich komme ja gleich hoch. Küsschen, Mama.“

Otto stand auf und zog sich an. Dann ging er in die Küche und machte sich Müsli mit Beeren. Aber heute sahen die Beeren so komisch aus. Weil er ja niemanden in der Nähe sah, den er fragen konnte, was mit den Beeren los war, dachte er: Egal! – und tat sich die Beeren ins Müsli.

Er tat noch Milch rein. Leider konnte er sich nicht viel Milch reintun, weil die Milch fast alle war. Als die Milch ganz leer war, stellte er sie zur Seite und aß den ersten Löffel. Aber kaum hatte er das getan, wurde er plötzlich kleiner und kleiner. Als er so klein war wie ein Daumen, hörte er endlich auf zu schrumpfen. Aber jetzt war alles größer als er. Und die Milch sah aus wie eine Rakete.

Otto war begeistert. Er wollte schon immer mal auf den Mond fliegen. Es schien, als wäre der Milchdeckel der Eingang. Aber wie sollte er da hochkommen?

Da sah er die Streichholzpackung auf dem Tisch. Er öffnete die Packung und baute sich aus den Streichhölzern eine Leiter. Damit konnte er gut zum Milchdeckel kommen. Oben am Deckel angekommen war eine Rutsche, die ins Innere führte. Otto sauste hinab und landete auf einem weichen Kissen. Unten angekommen sah Otto viele Knöpfe und Hebel. Vorsichtig drückte er einen Knopf. Plötzlich ruckelte und zuckelte es und die Milchrakete hob ab!

Vor Aufregung hielt Otto die Luft an. Es dauerte nur drei Sekunden und die Milchrakete landete wieder. Otto sah die Rutsche an. Diese verwandelte sich in eine Kletterwand. Otto kletterte die Kletterwand hoch. Oben angekommen guckte er nach unten. Da war noch immer die Leiter. Irgendwie war sie am Milchdeckel hängen geblieben. Otto kletterte die Leiter hinab. Als er unten angekommen war, stand er auf einer runden Kugel. Das muss der Mond sein, dachte Otto. Er hüpfte übermütig herum. Der Mond schwankte hin und her. Moment mal! Kann der Mond etwa hin und her wackeln? Das musste Otto seiner Mama erzählen. Aber die würde es ihm wahrscheinlich nicht glauben. Also riss Otto sich Mondgestein aus und stieg zurück in die Milchrakete. Er drückte wieder einen Knopf. Es ruckelte und zuckelte wieder. Und wenige Sekunden später landete die Rakete wieder auf dem Küchentisch. Otto stieg aus der Milchrakete aus. Kaum war er draußen, wurde er größer und größer. In dem Augenblick kam die Mama wieder hoch und fragte: „Otto! Warum stehst du denn auf dem Tisch?“ 

„Ich war auf dem Mond!“, sagte Otto und zeigte seiner Mama das Mondgestein. 

„Das sieht ja aus wie unsere Lampe!“, sagte die Mama. Dann guckte sie zur Lampe hoch.

„Oh nein! Die Lampe ist ja kaputt!“

Jelka Beilfuß, 8 Jahre
1. Platz in der Gruppe 8-10 Jahre

Galaxie der Bücher

Auf die Fantasie kommt es an, wenn im November ein neues Raumschiff zur Galaxie der Bücher startet. In der Woche vom 18. bis 24. November 2024 haben das Literaturkontor und das virtuelle Literaturhaus ein vielfältiges Programm für Kinder von 2 bis 10 Jahren auf die Beine gestellt. Freut euch auf Lesungen aus spannenden (Bilder-)Büchern und Comics von vielen Autor*innen und Illustrator*innen aus Bremen und ganz Deutschland.

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