Jutta Reichelt, geboren 1967, lebt als Schriftstellerin und Geschichtenanstifterin in Bremen. Sie schreibt Romane, Erzählungen, literarische Essays und bloggt Über das Schreiben von Geschichten. Für unterschiedliche Institutionen (Bremer Blaumeier-Atelier, Wilhelm-Wagenfeld-Museum, Universität Bremen, Bremer Literaturkontor, u. a. ) entwickelt und leitet sie Schreibwerkstätten und -projekte, darunter auch zwei Schulhausromane, die unter ihrer Leitung für das Literaturhaus Bremen entstanden sind.
Jutta Reichelt wurde für ihre schriftstellerische Arbeit bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2020 mit dem Projektstipendium der Freien Hansestadt Bremen für die Fertigstellung ihres aktuellen Schreibprojektes mit dem Arbeitstitel Lebensgeschichtslosigkeit – eine autobiografische Annäherung.
Jutta Reichelt ist Mitglied im Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller, im Förderverein des Bremer Literaturhauses, im Bremer Literaturkontor und im Klub Dialog.
Preise und Stipendien:
2020 Projektstipendium de Freien Hansestadt Bremen
2008 Preis der Jury des X. Irseer Pegasus
2001 Würth-Preis der Tübinger Poetik-Dozentur
Mein Leben war nicht, wie es war
Essay, 2024
Kröner Verlag, ISBN: 978-3-520-91301-2
220 Seiten, €24,00
“Ich habe mich über nahezu alles Wichtige in meinem Leben geirrt.” Obwohl sie in ihrer Kindheit sexuellen Übergriffen und emotionaler Vernachlässigung ausgesetzt war, glaubt Jutta Reichelt jahrzehntelang, das halbwegs normale Kind halbwegs normaler Eltern zu sein. Erst als sie mit Mitte Vierzig in eine existentielle Krise gerät, wird ihr klar, wie wenig mit ihrem Leben stimmt, und sie macht sich auf die Suche – danach, wie es wirklich war und wie sie davon erzählen kann. Viele der Fragen, die sie dabei für sich klären muss, stellen sich nicht erst angesichts einer traumatischen Vergangenheit: Was können wir über uns wissen? Wie weit können wir unseren Erinnerungen trauen? Wo kollidiert unser Recht zu erzählen mit dem Recht anderer, “unerzählt” zu bleiben? Klug und zugleich tief berührend verwebt Jutta Reichelt in diesem essayistischen Text das konkrete Material ihres eigenen Lebens mit den grundlegenden Themen und Fragen, die es aufwirft. Ein hochspannender, schön zu lesender Text, der vorführt, wie wichtig es ist, Auskunft über sich geben zu können. Ein ganz anderer Essay über Traumata und MeToo, über das Schreiben und Erzählen, der inspiriert und ermutigt, über die eigene Lebensgeschichte nachzudenken.
Blaumeier oder der Möglichkeitssinn
Portraitbuch, 2020
Eigendruck, ISBN: 978-3-00–065264-6
244 Seiten, €24,00
Blaumeier oder der Möglichkeitssinn ist eine Einladung 22 Menschen kennenzulernen, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die eins verbindet: Sie sind BlaumeierKünstler*innen. Deswegen ist ein Buch, das von diesen Menschen erzählt automatisch auch ein Buch über Kunst. Es erzählt von der Angst zu scheitern, nicht gut genug zu sein, aber ebenso von der Freude, wenn etwas seine Form, seinen Ausdruck findet.
Wie ich Schriftstellerin wurde
Heft, 2020
Eigendruck, ISBN: -
16 Seiten, €12,00
Dieses Heft ist eine Art „Auskopplung“ aus dem Text zum Thema „Lebensgeschichtslosigkeit“, an dem Jutta Reichelt gegenwärtig arbeitet. Oder mit den Worten der Schriftstellerkollegin Ulrike Ulrich (Zürich): „Damit rollst du dem großen Text einen roten Teppich aus.“ Der Kauf des Heftes ist zudem eine Möglichkeit, die Autorin in der Corona-Krise finanziell zu unterstützen (Bestellungen zum Preis für 12 Euro an juttareichelt@aol.com).
Wiederholte Verdächtigungen
Roman, 2015
Klöpfer & Meyer, ISBN: 978-3-86351-093-0
184 Seiten, €20,00
Christoph ist verschwunden. Eigentlich wollte er nach ein paar Stunden wieder da sein, aber dann erhält seine Freundin eine SMS, er habe sich da »idiotisch in etwas verrannt …«. Beunruhigt über sein Fernbleiben beginnt Katharina über die möglichen Ursachen zu spekulieren. Ihre Nachforschungen beginnen im Bremer Stadtteil Walle und reichen zurück bis in Christophs Kindheit. Verlief diese vielleicht anders, als er bisher angenommen hatte? Katharina und Christoph geraten immer mehr in den Strudel einer Entwicklung, die sie nicht mehr aufhalten, nicht mehr kontrollieren können …