Luca Kieser wurde 1992 in Tübingen geboren. Er studierte Philosophie sowie Sprachkunst in Heidelberg, Leipzig und Wien, wo er heute lebt. Ausgezeichnet wurde er unter anderem mit dem Wortmeldungen Förderpreis, dem Lyrik-Lichtungen-Stipendium und dem FM4 Wortlaut. Sein Debütroman „Weil da war etwas im Wasser“ stand drei Mal in Folge auf der ORF-Bestenliste und war für den Deutschen Buchpreis 2023 nominiert.
Am 25. Februar 2025 ist Luca Kieser zu Gast in Bremen in der Reihe Satzwende.
Pink Elephant
Roman, 2024
DuMont, ISBN: 978-3-89667-760-0
304 Seiten, €24,00
Alles beginnt mit einer Kopfnuss. Während Deutschland bei der WM 2006 von seinem Sommermärchen träumt, findet der vierzehnjährige Vincent in denen, die ihn verprügelt haben, neue Freunde. Bald schon nennt er sie Brüder, raucht mit ihnen Shisha, hängt auf der Straße ab – und hockt doch jeden Abend wieder im Einfamilienhaus seiner Eltern. Als es ernst wird, muss er feststellen, dass bisher alles nur ein Spiel war. Zumindest für ihn. Während er sich Bräunungscreme ins Gesicht schmiert, fällt Ali nach einem Sprung aus dem Fenster ins Koma, Tarek ist nicht mehr zu erreichen – und eine Realität schlägt zu, in der es Probleme gibt, die Vincent sich bisher nicht vorstellen konnte.
manchmal ist eine tragische Liebe
Lyrikband, 2023
Hochroth Verlag, ISBN: 978-3-949850-34-9
40 Seiten, €10,00
Mit „manchmal ist eine tragische Liebe“ legt der in Wien lebende Autor Luca Kieser nach seinem ersten Roman „Weil da war etwas im Wasser“ (Picus 2023) nun auch sein lang erwartetes Lyrikdebüt vor. Mal in märchenhaftem Ton, mal in jugendlicher Lässigkeit werden in seinen Gedichten die Höhen und Tiefen des allzu menschlichen Alltags bewältigt. Eine ganze Reihe an Texten trägt Titel wie „Das Pferd“, „Die Zuversicht“ oder „Der Diskurs“, nur um die Lesenden dann um das vermeintliche Zentrum herumzuführen und neue Perspektiven zu eröffnen. Andere Texte erzählen von erschreckenden Begegnungen in der Sommerfrische oder einer Generation Männer, die ins Internet hineingewachsen ist. Luca Kiesers Gedichte vereinen kleine Beobachtungen und große Gefühle, einfachen Stil und komplexe Erfahrungen, und sind sich dabei nie zu schade, auch sich selbst in Frage zu stellen – denn „offensichtlich hängt alles vom manchmal ab“.
Weil da war etwas im Wasser
Roman, 2023
Picus Verlag, ISBN: 978-3-7117-2137-2
220 Seiten, €26,00
Alles dreht sich um einen monströsen Tintenfisch. Einen Riesenkalmar. Als dieser ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme und Tentakel zu erzählen. Davon, wie es ist, in ständiger Dunkelheit zu leben, wie es ist, für den Menschen ein Ungeheuer zu sein. Sie erzählen von Sanja, die ein Praktikum auf einem Frosttrawler absolviert und sich um einen gefangenen Kalmar kümmert. Sie erzählen von Dagmar, die für einen Geheimdienst in der Antarktis stationiert ist und diesen Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Sie erzählen von einer Kindheit als Schäferstochter. Sie erzählen von einer Familie, deren Urahn schon mit einem Kalmar gekämpft hat. Sie erzählen von dem jungen Jules Verne, der von diesem Kampf hört und darüber zu schreiben beginnt. Am Ende erzählen sie davon, wie schwierig es für Menschen ist, von Tieren zu erzählen, und warum sie es dennoch tun.