Slam-Poet Bas Böttcher kuratiert und moderiert seit 6 Jahren die Internationale Poetry Slam Gala beim Festival poetry on the road. Wir sind schon gespannt, was uns am 18. Juni in der Shakespeare Company erwarten wird, wenn auch unser Juni-Kolumnist Aron Boks auf der Bühne steht. Im Interview hat Annika Depping mit Bas Böttcher über die Gala und Spoken Word gesprochen.
Am 18. Juni steht wieder die Internationale Poetry Slam Gala auf dem Programm, die Du kuratierst. Wie gehst Du bei der Auswahl der Autor*innen vor?
Neuste Stimmen der Spoken-Word-Poetry und Slam-Lyrik bringe ich im Rahmen der internationalen Gala zusammen. Originalität, Geistreichtum und lyrische Strahlkraft sind mir bei der Auswahl wichtig. So entsteht ein Programm, das ich selber gerne als Publikum auf der Bühne sehen würde.
Die Gala gibt es inzwischen seit 6 Ausgaben. Wird Dir das langweilig – oder warum eben nicht?
Jedes Jahr erfindet sich die Internationale Poetry Slam Gala neu! Kein Autor und keine Poetin war bisher zweimal vertreten. So bleibt es immer abwechslungsreich. Außerdem wechseln wir im laufenden Jahr sogar die Location. Erstmalig werden wir in der Shakespeare Company zu Gast sein.
Was ist Deiner Meinung nach das Tolle an Spoken Word und Poetry Slam?
Unmittelbare Verknüpfung der Synapsen zwischen Sprecherin und Zuhörer. Gemeinsam wird der lyrische Moment geteilt. So entsteht der Wortfluss, der dich in andere Welten oder auf den Dachboden der Tatsachen katapultieren kann.
Hast Du aus dem Bereich Spoken Word Lese- und Hörtipps für uns?
Alle bisherigen Gäste der internationalen Poetry Slam Gala haben seitdem Großes vollbracht. Ich empfehle den kompletten back catalog der letzten Galas: Rowan Sawday a.k.a. Dizraeli, Harry Baker, Zena Edwards, Kirsten Fuchs, Laurin Buser, Fatima Moumouni, Toby Thompson, Jens Nielsen, um nur einige zu nennen.
Bas Böttcher
wurde 1974 in Bremen geboren und lebt in Berlin. Seine Texte erscheinen in Schulbüchern und wichtigen Sammlungen deutschsprachiger Dichtung (Der Neue Conrady, Lyrikstimmen u.a.). Er ist Erfinder verschiedener Medienformate für Lyrik und der Textbox für Live-Performances. Diese wurde im Centre Pompidou in Paris, der Neuen Nationalgalerie in Berlin und auf Buchmessen weltweit von Peking bis São Paulo ausgestellt. Bas Böttcher lehrte am Deutschen Literaturarchiv Marbach, an der Kulturakademie Baden-Württemberg, am Goethe-Institut und als Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.
2004 erschien sein Roman Megaherz im Rotbuch Verlag. Im Juli 2015 wurde er mit der Bremer Netzresidenz des virtuellen Literaturhauses Bremen für sein digitales Lyrikprojekt poetenplanet ausgezeichnet. Mehrmals war er als Schreibcoach im Projekt Bremer Schulhausroman in Bremer Oberschulen zu Gast.