Schreiben ist für mich...
...Kopf- und Körperarbeit. Das Tor zu einer Werkstatt mit allen möglichen Ideen und Werkzeugen.
Ich lese am liebsten...
...Texte von Frauen. Weil offener und verletzlicher...
Ich finde, man sollte viel öfter...
...mit Pinguinen Schlitten fahren und Tom & Jerry schauen.
Bremen ist für mich...
...(noch) ein Märchen aus meiner Kindheit.
Als nächstes möchte ich...
...recherchieren, wie es möglich ist, einen Esel als Haustier anzuschaffen. Ich sehe in jedem Esel einen Lyriker.
Bei den Iranischen Abenden freue ich mich auf...
...Gedichte, Menschen, Gespräche. Wir haben einiges zu erzählen.
Und weil es im September unser Ausgabenthema ist: Wohnen...
...ist für mich kein Thema einer festen Adresse. Überall, wo ich mit meiner Familie bin und arbeiten kann, ist für mich eine Wohnfläche.
Dinçer Güçyeter
wurde 1979 geboren. 2012 gründete er den Elif Verlag mit dem Programmschwerpunkt Lyrik. Es folgten Einzelbände und Anthologien mit bundesweit zahlreichen Lesungen. 2017 erschien Aus Glut geschnitzt und 2021 Mein Prinz, ich bin das Ghetto. Güçyeters Gedichte sind radikal, weil sie ganz tief nach den Wurzeln seiner Herkunft graben, gründlich das Geflecht familiärer Bindungen ausleuchten, die Herausforderungen des Aufbruchs ins Neue, ins Ungewisse, den manchmal tödlichen Clash gesellschaftlich tradierter Vorstellungen mit anderen Lebensweisen. Ob die Texte ihren geografischen Ort in einem anatolischen Dorf oder in der Prostituierten-Szene Istanbuls haben, in einem kindlichen Fantasiereich oder in der niederrheinischen Provinz, der Gedichtband Mein Prinz, ich bin das Ghetto verwebt sie zu einer die Vielfalt der menschlichen Existenz umspannenden Welt.