Gästebuch: Mirrianne Mahn

Bild von Gästebuch neben Blume mit Hand
© Rike Oehlerking

Schreiben ist für mich … 

… ein revolutionärer Akt, weil Toni Morrison schon sagte: „Seine eigene Geschichte erst sich selbst zu erzählen und dann anderen und der Welt ist ein revolutionärer Akt.“

Ich lese am liebsten … 

… Geschichten, in denen Menschen, die so aussehen wie ich, nicht gezwungen sind, Opfer in ihren eigenen Geschichten zu sein, und in denen mir Perspektiven aufgezeigt werden, die ich so vorher noch nicht gekannt habe.

Ich finde, man sollte viel öfter … 

… sich daran erinnern, was in der Vergangenheit wirklich passiert ist und was die Vergangenheit mit jedem von uns ganz persönlich zu tun hat. Ich bin überzeugt, dass wir die Vergangenheit gut kennen müssen, um die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten.

Bremen ist für mich … 

… eine Stadt, die mich immer an meinen Opa erinnert. Er war großer Werder-Bremen-Fan, und irgendwie denke ich bei Bremen immer an meinen Opa Reinhard.

Als nächstes möchte ich … 

… die Bundestagswahl 2025 überstehen, ohne komplett den Verstand zu verlieren.

Der Black History Month ist wichtig, weil … 

… seit über 400 Jahren Schwarze Menschen in Deutschland die Gesellschaft mitgestalten und Teil dieses Landes sind – und doch immer noch die falsche Annahme herrscht, dass man nur deutsch sein kann, wenn man auch weiß ist.

Weil es im Februar unser Ausgabenthema ist: Privilegien …

… sind da, um genutzt und geteilt zu werden. Niemand kann etwas für seine Privilegien, und niemand würde persönlich seine Privilegien abgeben. Sich ihnen jedoch bewusst zu sein und die Wirkmacht zu verstehen, die Privilegien mit sich bringen, und wie wir sie einsetzen können, um Menschen mit weniger Privilegien ebenfalls diese zu ermöglichen, ist wichtig.

Das Portrait von Mirianne Mahn zeigt die Frau vor einem Baum.
© Katharina Dubno

Mirrianne Mahn

wurde 1989 in Buea/Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Dorf im Hunsrück auf. Mittlerweile lebt sie in Frankfurt, wo sie sich als Aktivistin und Theatermacherin gegen Diskriminierung und Rassismus engagiert. Sie ist Referentin für Diversitätsentwicklung und Antidiskriminierung und seit 2021 Stadtverordnete in Frankfurt am Main. Für ihr politisches Engagement wurde sie vom FOCUS Magazin zu einer der 100 Frauen des Jahres 2021 gewählt. Mit Issa war sie für den Debütpreis der LitCologne nominiert.

In ISSA verwebt Mirrianne Mahn die Schicksale von fünf Frauen miteinander, deren Leben mehr als ein Jahrhundert auseinanderliegen und doch über die Linien kolonialer Ausbeutung und Streben nach Selbstbestimmung verbunden sind. Ein empowerndes, ein kraftvolles, ein eindringliches Debüt.

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Weltliteratur und Wertschätzung

Der Dublin Literary Award wird dieses Jahr zum 30. Mal verliehen - mit Beteiligung von insgesamt 21 UNESCO Cities of Literature. Die Stadtbibliothek Bremen war auch beteiligt: Robert Hodonyi erzählt mehr darüber.