Am 2. und 3. Juli startet das neue Bremer Lesefestival für Kinder und Jugendliche mit vielen bekannten Autor*innen aus dem deutschsprachigen Raum. Weil Bücher einfach galaktisch gut sind, heißt es Galaxie der Bücher und steht unter dem Motto Weltraum. Kinderbuchautor Will Gmehling war schon im letzten Jahr mit dabei und hat im Interview verraten, worauf er sich bei der diesjährigen, größeren Ausgabe freut.
Im letzten Jahr gab es in Bremen zum ersten Mal ein Kinderlesefestival. Warum ist das so wichtig?
Ein Kinderbuchfestival ist doch ganz einfach unverzichtbar! Mit einem Fest feiern wir eine der tollsten Erfindungen überhaupt: Bücher. Kinderbücher! Endlich wird der Kinder- und Jugendliteratur der Raum gewährt, den sie braucht.
Können Sie etwas von der Stimmung aus dem letzten Jahr erzählen, wie haben Sie das Festival erlebt?
Das war eine feine Sache: Literatur im Park, unter freiem Himmel, Leute, die kommen und gehen.
Wie steht Bremen im Vergleich mit anderen Städten da, was die Kinder- und Jugendliteratur angeht?
Bis zum letzten Sommer überhaupt nicht gut. Es gibt in zahllosen Städten Kinderbuchfeste, auch in viel kleineren als Bremen. In Bremen gab es nichts Derartiges. Aber das hat sich dann ja, dank der tollen Organisatoren, mit dem 1. Kinderlesefestival geändert. Und jetzt geht es weiter!
In diesem Jahr wächst das Festival noch einmal und findet nicht nur in der Neustadt, sondern auch in Bremen Blumenthal statt. Mit dabei sind in diesem Jahr nicht nur Bremer Autor*innen, sondern auch Gäste aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Welche Vorteile sehen Sie darin?
Nach Blumenthal zu gehen, ist doch naheliegend. Großes Lob für diese Entscheidung! Bremen besteht ja nicht nur aus Bremen-Mitte. Wir müssen überall lesen, wo Kinder sind und Lust haben auf gute Geschichten. Und natürlich sollen Autoren aus allen Gegenden teilnehmen, wir wollen doch nicht begrenzt regional bleiben. Dieses Jahr Gäste aus ganz Deutschland, nächstes Jahr vielleicht international, das wäre schön!
Worauf freuen Sie sich besonders bei Galaxie der Bücher?
Auf begeisterte Zuhörer, unerwartete Begegnungen, gute Gespräche, ein leckeres Catering, und sowieso: eine Menge Spaß!
Das Motto des Festivals ist in diesem Jahr der Weltraum – denn Bücher sind einfach galaktisch gut. Was ist Ihrer Meinung nach so toll und auch wichtig an Kinderbüchern?
Bücher für Kinder lesen ja nicht nur die Kinder, auch viele Erwachsene sind scharf darauf. So gesehen ist Kinderliteratur die allumfassendste überhaupt. Deshalb sollte sie möglichst noch besser geschrieben sein als all die anderen Bücher.
Ihre Bücher, zum Beispiel die Romane um die Bukowskis, sind auf der Erde verwurzelt. Wie stehen Sie denn zum Weltraum?
Also, zum Weltraum hab ich ein sehr gutes Verhältnis. Da ist unbegrenzte Weite, da sind Spiralnebel und Schwarze Löcher. Prima! Und dann hab ich 20 Jahre lang in einer Bremer Raumfahrtfirma Französisch unterrichtet, das war eine wichtige Zeit. Man kann gut mit der Erde verwurzelt sein und dabei nicht vergessen, dass unser Planet Teil eines unendlich Ganzen ist. Unser Planet allerdings ist der einzige, den wir haben, nur hier gibt es Kirschen, Mantarochen und Pumas. Einmalig!
Will Gmehling
wurde 1957 geboren und lebt in Bremen und Köln. 1998 erschien sein erstes Kinderbuch: Tiertaxi Wolf & Co. Seitdem veröffentlicht er regelmäßig Kinder- und Jugendbücher. Er geht oft und gern auf Reisen, um Kindern aus seinen Geschichten vorzulesen. Sein Kinderbuch Freibad (Peter Hammer Verlag 2019) wurde mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet.
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