Die Sängerin Nura schrieb sich von einigen Jahren von der Seele, was sie im Alltag umtreibt, was sie in der Gesellschaft umtreibt, wie es ihr ergeht, wie es anderen ergeht. 2021 veröffentlichte sie diese Gedanken in einem Lied. Ehrlich, verletzlich, direkt. Ihre Worte gehen unter die Haut. Spricht sie über Unfairness und Ausgrenzung, tut sie es doch so lyrisch und wortgewandt, dass es wiederum wunderschön ist. Der Songtext ist nicht kompliziert, Nura dichtet, temporeich und beschreibt komplexe Phänomene wie Rassismus, Sexismus und Klassismus in ihrer Einfachheit.
Warum stört dich das Kopftuch meiner Mama / Warum verurteilst du mich, weil ich wenig an hab' / Warum ist es der Flüchtling, der dir Angst macht / Und nicht die Nazis im Landtag?
Sie bringt auf den Punkt, was uns umtreibt, was uns frustriert, gibt uns Kraft und lässt uns mit Gänsehaut auf den Armen heulen, schreien, singen, tanzen. Wir fühlen uns weniger allein, fühlen uns verstanden.
Also sag mir, was ist fair? (Fair?) / Sag mir, was ist fair? (Fair?) / Sag mir, was ist fair? (Fair?) / Sag mir, was ist fair? (Fair?)
Im September 2021 sang Nura den Song „Fair“ in einer Klassik-Version mit der Robert-Schumann-Philharmonie. Die Kombination aus Rap und Klassik mag auf den ersten Blick ungewöhnlich sein, doch Text, Gesang und Musik ergeben sich hier so harmonisch, dass man das Lied in Dauerschleife hören kann. Ihrer Stimme wegen, der Gefühle wegen, der Musik wegen und (leider) auch des immer aktuellen Textes wegen. Danke Nura, für diesen Song.
Eileen Feketitsch
hat im schönen Nijmegen studiert und dort leidenschaftlich gerne die Arbeit mit Menschen mit kreativen Vermittlungsmethoden wie Tanz oder Musik verbunden. Im Masterstudium bot sich ihr anschließend die Möglichkeit, sich inhaltlich vertieft mit den Themen Migration und Diversität zu beschäftigen. Ankommen, sich inspirieren lassen, dazu lernen, lachen und weinen, findet sie, geht besonders gut mit den Büchern von Adriana Altaras und Terry Pratchett. Seit Ende letzten Jahres ist Eileen Feketitsch Mitarbeiterin in der Stadtteilbibliothek Vegesack. Dort konzipiert und organisiert sie neben dem Bibliotheksalltag unterschiedliche Veranstaltungen und Projekte für Erwachsene.
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