Katja Lewina schreibt über Sex. Genauer gesagt über weibliche Lust und den weiblichen Körper. Wieso tun Frauen beim Sex so oft Dinge, die ihnen eigentlich gar keinen Spaß machen? Weshalb gibt es kein schönes Wort für das weibliche Geschlechtsteil? Und warum dürfen Frauen überhaupt so vieles nicht, was bei Männern als ganz normal angesehen wird?
Um diese Fragen zu beantworten, zieht Lewina nicht nur wissenschaftliche Studien heran, sondern holt auch ihr „kleines schmutziges Nähkästchen hervor“ und spricht offen über eigene Erfahrungen, um all das Unsichtbare endlich sichtbar zu machen. Dass ihre Erlebnisse keine Einzelfälle sind, sondern vielen anderen Frauen ebenso widerfahren, macht deutlich, wie wichtig es ist, diese Themen endlich aus der Tabuzone zu holen, und wie sehr wir alle davon profitieren würden.
Lewinas Wortwahl ist dabei meist direkt und oft vulgär, doch genau damit erlaubt die Autorin sich etwas, das unsere Gesellschaft Frauen in der Regel verbietet – und lehnt sich so nicht nur inhaltlich, sondern auch sprachlich gegen das Patriarchat und veraltete, aber immer noch alltägliche Rollenbilder auf. Sind es vielleicht doch wir Frauen, die am meisten Bock haben?
Seit Jahren kämpft Jasmina Kuhnke mit unüberhörbarer Stimme gegen Rassismus. Ihr erster Roman Schwarzes Herz berührt und ist an vielen Stellen nur schwer zu ertragen – was es umso wichtiger macht, ihn dennoch zu lesen:
Die Schwarze Protagonistin wächst in den 90er Jahren im Ruhrgebiet auf. Ihre Mutter ist das Kind jugoslawischer Gastarbeiter, ihr bereits vor der Geburt verstorbener Vater kam aus dem Senegal. Aus der Ich-Perspektive beschreibt sie, wie sie sich schon als Kind oft nicht zugehörig fühlt und später aufgrund ihres Aussehens immer wieder ausgegrenzt, diskriminiert, beleidigt und bedroht wird. Dazu kommen Sexismus und Misogynie. Die Folgen der Diskriminierung bestimmen Gegenwart und Zukunft: „Schleichend verfestigte sich ein Selbstbild […], das nicht nur sagte: Ich kann nichts, sondern auch: Ich bin nichts.“
Die Handlung springt zwischen verschiedenen Situationen, Zeitpunkten und Orten hin und her und so liest sich die Geschichte als eine Ansammlung von Erinnerungssequenzen aus dem Leben der Protagonistin, die doch alle eins gemein haben: Sie sind geprägt von ihren Erfahrungen mit Rassismus, Armut, Gewalt und am Ende auch Mut.
Catcalls of Bremen
setzt sich gegen Catcalling ein. Der Begriff steht für jegliche Form der sexuellen Belästigung im öffentlichen Raum. Die Mitglieder kreiden Belästigungserfahrungen wortwörtlich öffentlich an und posten sie anschließend auf Instagram. Dort kann der Organisation auch jede*r von seinen*ihren eigenen Erfahrungen berichten. Außerdem leisten wir Aufklärungsarbeit zu verschiedenen feministischen Themen und waren mehrfach in Schulen zu Gast, um mit den Schüler*innen über Catcalling zu sprechen. Die Ortsgruppe ist Teil der internationalen ChalkBack-Bewegung und Mitglied bei Chalk Back Deutschland e. V.
Mehr dazu bei Instagram unter @catcallsofbrmn