Lana Bastašić entführt die Lesenden ihres Debütromans Fang den Hasen in die Vergangenheit und Gegenwart Bosniens. Auf einem wilden Roadtrip tauchen die Serbin Sara und ihre bosnische Kindheitsfreundin Lejla ein, in die kriegerische Vergangenheit des Balkans und die Biografie ihrer Freundschaft. Das Ziel: den Spuren des verschwundenen Bruders von Lejla zu folgen. Zwölf Jahre haben sich die beiden, früher unzertrennlichen, Frauen nicht mehr gesehen. Ein Anruf von Lejla lässt Sara in Dublin unvermittelt aufbrechen – zu einer Expedition in die verlorene Heimat, die eigene Vergangenheit und die des Balkans.
Mit sprachlicher Wucht zeichnet Bastašić den Balkan, der für Sara vor allem „eine Farbe, keine Ortsbezeichnung” ist. In der durchdringenden Dunkelheit Bosniens liegen angedeutet zahlreiche Themen verborgen, die nur zeitweilig das Licht erblicken – der Bosnienkrieg, die Probleme des Vielvölkerstaats, erlebte Gewalt und allem voran Erinnerungen. Die Lesenden begeben sich selbst auf eine Reise, sind aufgefordert, sich mit den zugrundeliegenden Ereignissen auseinanderzusetzen und die Risse in den heimtückischen „zugefrorenen Seen”, wie Sara ihre Erinnerungen nennt, zusammenzufügen.
Nantke Penner
schreibt auf ihrem Instagram-Account @coffeecakesandbooks seit mehreren Jahren über Literatur. Diese ist vor allem momentan die größte Quelle, um ihr Fernweh zu stillen. Um es mit Jean Paul zu sagen: „Bücher lesen heißt, wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne.“ So fliegt sie durch die Seiten, um in neue Welten einzutauchen und verschiedene Blickwinkel kennenzulernen. Seit einiger Zeit entdeckt sie gerne neue Stimmen der Literatur – vor allem mit Fokus auf Autorinnen.
Zum Instagram-Profil @coffeecakesandbooks