Der Polizist Kay Oleander ist krankgeschrieben und versucht die Tage irgendwie sinnvoll zu verbringen. Auf einer Querdenker-Demo wurde er von einer Bierflasche getroffen und am Auge so schwer verletzt, dass er nun auf dem linken Auge blind ist. Ein Täter oder eine Täterin konnte nicht ermittelt werden. Lediglich eine Frau mit Gehstock, Silvia Glaser, 61 Jahre alt, verhielt sich verdächtig. Videoaufnahmen zeigen sie in der Nähe des Tatorts, eine 0,3 l Bierflasche in der Hand, lauthals auf den Polizeistaat schimpfend und scheinbar bereit die Flasche in Richtung der Polizisten zu werfen. Oleanders Versuch Silvia Glaser aufzusuchen scheitert fast, aber sie begegnen sich doch und nähern sich nach und nach an.
Silvia Glaser ist seit einem Fahrradunfall gehbehindert. Der Unfallhergang wurde nicht eindeutig geklärt und ihrer Schilderung, dass ein Streifenwagen am Unfall beteiligt war, wurde nicht geglaubt. Silvia Glaser fühlte sich nach ihrem Unfall, der ihr Leben gehörig durchgerüttelt hatte, allein gelassen. Halt und Bestätigung fand sie bei Mitgliedern einer rechtspopulistischen Partei. Eigentlich möchte sie inzwischen aussteigen, aber sie hat Angst, nicht ungestraft davon zu kommen.
Dann erfährt sie zufällig, dass die Parteispitze ein Attentat plant. Silvia erzählt Kay davon und bittet ihn um Hilfe. Gemeinsam wollen sie dieses Attentat verhindern. Dafür brauchen sie aber Verbündete. Freunde, die beide kaum noch haben.
Friedrich Ani erzählt mit wenigen Worten, aber sehr einfühlend die Geschichten von Oleander und Glaser. Zwei Menschen, die plötzlich abgehängt, versehrt sind, deren Leben sich falsch anfühlt und die sich neu erfinden müssen. Sie gehen aufeinander zu, um gemeinsam wieder etwas „richtig“ zu machen. Gekonnt erzählt Ani von der alltäglichen Polizeiarbeit. Aber auch von Verbindungen in die rechte Szene, die in den letzten Jahren immer wieder in der Presse thematisiert wurden.
Ein lesenswerter, spannender Roman, und trotz des ernsten Themas nicht ohne Humor geschrieben.
Buchhandlung Sattler
Dieser Lesetipp kommt von Gretel Sattler. Seit fast 25 Jahren beraten die Buchhändlerin Gretel Sattler und ihre Mitarbeiterinnen lesefreudige Menschen in der kleinen feinen Buchhandlung Sattler an der Schwachhauser Heerstraße 13 am Concordia-Tunnel.
Aus der „Größe“ des Ladengeschäfts entwickelte sich das Leitmotiv „weniger ist mehr“, hin zur Übersichtlichkeit und Vereinfachung. Von Anfang an gab es neben ausgewählten Titeln an erlesenen Bestsellern, Krimis, Geschichten und anderen Lese-Abenteuern einige besondere Extras wie heute den E-Book-Reader Tolino und eine Auswahl ungewöhnlicher Grußkarten. Hier finden alle Kund*innen den für sie passenden Lesestoff oder können ihn bequem online bestellen. Selbstverständlich wird auch ausführlich recherchiert und Fachliteratur jeder Art besorgt.
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