Das waren noch Zeiten, als Augenärzt*innen mit strafenden Blicken fragten, ob das Kind viel lese und vorschlugen, es solle doch mal eine Pause machen. Anke Kuhl lässt uns in ihre eigene Kindheit abtauchen, in eine Welt, in der Rudi Carell mit seiner Samstagsquizshow das Highlight des Familienfernsehabends war. Ihre turbulenten Kindheitserinnerungen in Comic-Form bringen mich einfach zum Dauerkichern: Wenn Klein-Anke sich mit ihrer Schwester Klobürstenkämpfe liefert und nach einem Kreischanfall der Mutter kichernd aufs Sofa plumpst. Oder wenn Opa und Oma (die natürlich mit im Haus wohnen) Witze mit egerländischem Dialekt erzählen, die keine*r versteht (was auch gut ist, findet Anke). Oder wenn die beiden Mädels Rosenkohl beim Gemüsemann mopsen – als Salat für Barbie und Ken. Natürlich werden sie erwischt. Und natürlich müssen sie den Rosenkohl zurückbringen und sich entschuldigen. Alles genau so passiert. Und ein wundervoller Anlass für vorlesende Eltern, dem Nachwuchs Anekdoten aus der eigenen Kindheit zum Besten zu geben.
Suse Lübker
lebt seit 25 Jahren in Bremen. Sie hat in Hamburg und Bordeaux Kommunikationswissenschaften studiert und arbeitet seit 2006 als freie Journalistin, Texterin und Trainerin. Auf ihrem Blog berichtet sie als „Supersuse“ regelmäßig aus dem Alltagsdschungel mit Kind und Kegel – über den täglichen Irrsinn aus Homeoffice, Garten oder vom Küchentisch. 100% nachhaltig. 2015 erschien mit dem Bremer Kinderlexikon (Schünemann Verlag) ihr erstes Buch. Darin erläutert sie die wichtigsten Bremer Begriffe von Achterdiek bis Ziegenmarkt.
Zur Website von Suse Lübker