Du sagst, wie schön ich bin,
Wie weiblich.
Du magst meine Locken,
Du magst meine Lippen,
Du magst meinen weichen Körper und meine weiche Haut.
Ich sage, heute bin ich maskulin,
Heute lebe ich meine inner-butch-lesbian.
Du verneinst.
Du zeigst auf mein Make-up.
Du sagst, es unterstreicht mein weibliches Gesicht,
Du sagst, es gleicht die maskulinen kurzen Haare aus.
Du sagst, ich sollte mich weiblicher anziehen, weil mir das steht,
Dann lächeln Männer mich an,
Dann belohnen mich Menschen mit ihrer Freundlichkeit.
Du sagst, ich bin schön;
Aber sagst, ich könnte schöner sein.
Du denkst an Weiblichkeit und sprichst über Hüllen, Kleider, Formen.
Du denkst an Männlichkeit und sprichst über Abwesenheit, Muskeln, Konstrukte.
Du denkst an Nicht-Binärität und sprichst nicht über mich.
Ich schulde dir keine Androgynität.
Ich begebe mich in andere Codes, will als lesbisch gelesen werden, weil ich zu schüchtern zum Flirten bin.
If you ain't a queer woman, don't tell me I'm pretty
'cause I am handsome, too.
Ich sage, dass ich schön bin.
Ich sage, dass der Flaum über meinen Lippen schön ist,
Für den ich mich schämte.
Ich trage jetzt langes Achselhaar und kurzes Kopfhaar,
Beides färbe ich pink.
You see a woman,
but I am so much more.
Ros*innen
Mari Püffel und Mathilda Süßmilch sind Teil vom Ros*innen Kollektiv (@ros_innen), das sich in Bremen gefunden und verliebt hat. Ros*innen definiert sich als Poesiekollektiv mit queer-feministischen Grundsätzen, sowie dem Anspruch antirassistisch und antisexistisch zu sein. Die Vier sind künstlerisch aktive FLINTA* Personen. Das Kollektiv dient als Safer Space, in dem die Kunstschaffenden sich mit anderen austauschen, kooperieren und in der künstlerischen Entwicklung voranbringen können. Kunst soll dabei niedrigschwellig in verschiedene Kontexte eingebunden werden.
Zum Lesetipp von Mathilda Süßmilch
Zum Gedicht Rot von Mari Püffel