Wir wollen nicht länger schweigen

Nele Müller und Eva Matz beim Schreibworkshop
© Lissi Savin

Wir wollen nicht länger schweigen! Das ist das Motto, zu dem die Poetry Slammer*innen Nele Müller und Eva Matz bei einem Workshop an der Oberschule In den Sandwehen zum Thema Gerechtigkeit gearbeitet haben. Entstanden sind nicht nur sehr persönliche Texte über Erfahrungen mit dem Anders-Sein, Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit, sondern auch TikTok-Videos, in denen die Jugendlichen die Texte performen.

Nicht nur Astrid Lindgren wusste: „Es ist gefährlich, zu lange zu schweigen. Die Zunge verwelkt, wenn man sie nicht gebraucht.“ Die Schüler*innen wurden also im Workshop dazu aufgefordert, ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen in die Waagschale zu werfen. Spoken Word kann eine Ausdrucksform sein, die den Jugendlichen eine gestalterische Freiheit gibt und politische Debatten auf einer anderen Ebene erfahrbar macht. Die Poetry-Slammer*innen Eva Matz und Nele Müller unterstützten die Teilnehmer*innen dabei, ihre eigene Stimme zu nutzen. Ausschnitte aus den entstandenen Texten und Videos zeigen wir hier. Vorhang auf!

 

Was ist Liebe? Die Persönlichkeit eines Menschen zu lieben, ihn so zu akzeptieren, wie er*sie ist. (…) Stell dir eine Person vor, die sich nicht um ihr Geschlecht kümmert. Sie ist sowohl schön als auch gutherzig. Sie*er hat genau die menschliche Persönlichkeit, die du wünschst. Kannst du die Stimme deines Herzens unterdrücken, obwohl dein Verstand dir etwas anderes sagt? Nein! Liebe ist bedingungslos. Du liebst eine andere Person nicht nach ihrem Geschlecht. Du liebst sie*ihn, wie sie*er ist. Eine Prinzessin kann eine Prinzessin haben, ein Prinz kann einen Prinzen haben.

Asya Yener, 17 Jahre


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Ein Video von Swantje Hieronymus (15 Jahre)

„Ich bin kurz vor dem Abgrund, ich will mich zur Ruhe setzen. (...) In einer Welt, wo alle gleich behandelt werden, egal ob arm oder reich, schön oder hässlich, schlau oder dumm, fleißig oder faul. Das einzige, was zählt, ist, den Mensch so zu nehmen, wie er ist. Denn wenn der Mensch erstmal als Team arbeitet, kann man ihn nicht mehr aufhalten. Wenn alles Nötige getan ist, dann ist unser gemeinsames Ziel erreicht.

Gewissen: „Und nun öffne deine Augen und verändere die Welt.“
Ich öffne meine Augen und schaue mich um. Ich sehe Hochhäuser, viele Autos, viele Busse und vor allem das Wichtigste: DIE MENSCHEN.“

Maximilian Strohmeier, 16 Jahre

„Für mich bedeutet Gerechtigkeit, dass man alle so behandelt, wie man selbst behandelt werden möchte und man sollte alle Menschen gleich behandeln, egal wie er oder sie aussieht, was er oder sie denkt, welchen Glauben sie haben oder ob sie ein Handycap haben.“

Swantje Hieronymus, 15 Jahre

Hier geht's zum Bericht über den Workshop

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