Die Bremer Buchhandlungen öffnen am 03. September 2021 ihre Türen: Große und kleine Literaturliebhaber*innen und Bücherbegeisterte werden einen Abend lang die Möglichkeit haben, die Vielfalt der Bremer Literaturszene zu entdecken. Bei Bremen liest! kannst du regionale Autor*innen über die ganze Stadt verteilt entdecken. Das Festival leiten Gabriele Becker vom Wellenschlag Verlag und Jens Laloire vom Bremer Literaturkontor. Im Interview erzählt Gabriele Becker, was genau dich dieses Jahr erwartet.
Mehr Informationen und das komplette Programm findest du hier
Frau Becker, 2020 hieß es Bremen liest! TROTZDEM – wegen der Pandemie fand das Festival in einem reduzierten Format und als Podcast statt. In welchem Format geht Bremen liest! in diesem Jahr an den Start?
In diesem Jahr ist es uns tatsächlich gelungen im Rahmen von Bremen liest! ein größeres Programm anzubieten als in den drei Jahren davor. Neben 18 Buchhandlungen, zwei Stadtteil-Bibliotheken und dem Museum Weserburg gibt es in diesem Jahr viele Open-Air-Lesungen zu hören. In der Zeit zwischen 18 und 22 Uhr sind Autor*innen auf verschiedenen Bühnen in der Innenstadt: Mit dabei sind OpenSpace auf dem Domshof, eine Krimi-Bühne auf dem Ansgarikirchhof und die Open-Air-Bühne in der Martinistraße. In der Neustadt wird beim Kukoon im Park und in Woltmershausen in den Pusdorf Studios gelesen. Insgesamt sind über 50 Autor*innen aus Bremen und umzu dabei. Das Programm ist in diesem Jahr sehr vielfältig und gemischt und spricht hoffentlich viele Menschen an. Der Bogen spannt sich von diversen Kinderbuchautor*innen bis hin zum Poetry Slammer Bas Böttcher.
Wie verlief in diesem erneut seltsamen Jahr denn die Festivalplanung?
Eigentlich sehr gut. Die meisten Veranstaltungsorte und Buchhandlungen haben spontan zugesagt. Inzwischen werden wir wohl bei allen Innenraum-Lesungen die 3 G-Regeln haben. Zudem hatten wir etwas mehr Spielraum, weil wir durch das Programm Neustart Kultur gefördert werden und uns die City Initiative bei der Organisation der öffentlichen Bühnen unglaublich unterstützt hat.
Ein Highlight ist aber auf jeden Fall, dass am 2. September zum ersten Mal der Bremer Buchhandlungspreis im Rahmen von Bremen liest! verliehen wird. Das freut mich so sehr, dass es uns gelungen ist, diesen Preis mit Unterstützung des Senators für Kultur neu ins Leben zu rufen. Er ist mit 3000 Euro dotiert. Und in diesem Jahr können wir sogar zwei Anerkennungspreise mit jeweils 500 Euro als Zuschuss für eine Literarische Veranstaltung vergeben.
Es gibt 2021 eine Kooperation mit der Bremer Büchermeile der Buchhandlung Storm. Während bei Bremen liest! regionale Autor*innen lesen, finden sich auf der Büchermeile Schriftsteller*innen aus dem ganzen deutschsprachigen Raum. Was ist die Idee hinter der Kooperation?
Zu zweit sind wir vielleicht etwas lauter ;-)) Alexandra Rempe von der Buchhandlung Storm und ich haben vor allem bei der Planung der öffentlichen Bühnen zusammengearbeitet und beim Marketing, sprich wir haben die Flyer und die Plakate gemeinsam erstellt und gedruckt. So konnten wir Kosten sparen. Wie wir die Kooperation weiterführen und ob wir die beiden Veranstaltungen gemeinsam noch weiter ausbauen können, das beraten wir dann im Herbst.
Bremen liest! gibt es seit 2018. Wie ist die Idee damals entstanden?
Bremen liest! ist aus einem anderen Format entstanden, das ich in Bremen 2017 zum ersten Mal veranstaltet habe, das Literarische Wellenbad. Dabei konnten Zuhörende sich zwischen den Buchhandlungen im ¼ treiben lassen, Texte genießen und sich in lockerer Atmosphäre austauschen. Außerdem bot das Format an einem Abend mehreren regionalen Autor*innen die Möglichkeit, sich mit ihren Texten zu präsentieren. Zuvor hatte das Format schon zweimal im Rahmen der Langen Nacht der Kultur in Bremerhaven stattgefunden.
Die damalige Geschäftsführerin des Literaturkontors Angelika Sinn war als Autorin dabei und so schmiedeten wir anschließend den Plan, aus dem Wellenbad eine Lange Nacht der Literatur zu machen. So ist Bremen liest! entstanden.
Wo soll es hingehen?
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir in Zukunft wirklich eine Lange Nacht würden, analog zur Langen Nacht der Museen. Deshalb möchte ich versuchen, die Bremer Wirtschaftsförderung ins Boot zu holen, denn Buchhandlungen und Verlage sind ja Wirtschaftsunternehmen. Wenn uns das gelingen könnte, wäre das wunderbar und würde sicherlich auch bedeuten, dass wir noch mehr überregionale Autor*innen nach Bremen holen können.