Wilhelm Bartsch erhält den mit 25.000 € dotierten Bremer Literaturpreis 2025 für seinen im Wallstein Verlag erschienenen Gedichtband Hohe See und niemands Land. Den mit 6.000 € dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2025 erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman Iowa – Ein Ausflug nach Amerika, der im Rowohlt Verlag erschienen ist.

Wilhelm Bartsch, geboren 1950 in Eberswalde, studierte Philosophie in Leipzig und lehrte am dortigen Literaturinstitut. Er erhielt diverse Arbeits- und Aufenthaltsstipendien im In- und Ausland und unter anderem den Brüder-Grimm-Preis, den Wilhelm-Müller-Preis und in 2024 den Rainer-Malkowski-Preis. Er schreibt Gedichte, Romane, Erzählungen und Essays, zuletzt u. a. Frankensteinmonstrum, Gotische Knoten und Neun Irrfahrten zu Hilbig. Wilhelm Bartsch lebt seit 1976 in Halle (Saale).

Die Gedichte in Hohe See und niemands Land bilden ein Fahrten- und Welten-Buch. Eine mitunter gefährliche Reise, auf die sich der Poet begibt, über die stürmische See hin zu einem unbekannten Land. Auf dem Weg dorthin führen die Gedichte räumlich und geschichtlich in Weiten und Tiefen, den Leserinnen und Lesern begegnen vielfältigste Ereignisse und Personen. Diesem world wide web, dieser Selbst- und Weltbegegnung steht vor allem Shakespeare als großes Vorbild voran, nur dass sich das angesprochene Du in Bartschs Sonetten nicht als Mann, sondern als Frau Welt entpuppt - und das Ich versucht, den gegenwärtigen Tumulten standzuhalten.

Die Jury begründet die Vergabe:
„Der Bremer Literaturpreis 2025 geht an Wilhelm Bartsch für seinen Gedichtband Hohe See und niemands Land, der im lebendigen Dialog mit der europäischen Tradition Bilder einer Nordlandfahrt mit Abgesängen auf die verschwindende Natur verknüpft. Im großen Formenspektrum seines literarischen Kosmos ist die Liebeslyrik Shakespeares ebenso gut aufgehoben wie die historische Erfahrung Ostdeutschlands zwischen DDR und Gegenwart.“


Den mit 6.000 € dotierten Förderpreis zum Bremer Literaturpreis 2025 erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman Iowa – Ein Ausflug nach Amerika, der im Rowohlt Verlag erschienen ist. Die Jury begründet die Vergabe: 

„Den Förderpreis zum Bremer Literaturpreis erhält Stefanie Sargnagel für ihren Roman Iowa – Ein Ausflug nach Amerika, eine hochkomische und zugleich präzise Erkundung des Mittleren Westens der USA, bei der das medial vermittelte Amerika-Stereotyp staunend wiederentdeckt, aber nicht verurteilt wird. Auf hintersinnige Weise unterläuft dieser Reisebericht zweier Freundinnen aus zwei Generationen konventionelle Lebenskonzepte.“ 

Stefanie Sargnagel, geboren 1986 in Wien, studierte in der von Daniel Richter angeleiteten Klasse der Akademie der Bildenden Künste Wien Malerei, verbrachte aber mehr Zeit bei ihrem Brotjob im Call-Center. Seit 2016 ist sie freie Autorin und verbringt seitdem mehr Zeit bei ihrem Steuerberater. Sie erhielt den BKS-Bank-Publikumspreis beim Wettbewerb zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2016. Ihre beiden Bücher Statusmeldungen und Dicht waren Bestseller.


Die Jury zum Bremer Literaturpreis 2025 tagte unter dem diesjährigen Vorsitz von Dr. Lothar Müller (Journalist) mit den Mitgliedern: Richard Kämmerlings (Die Welt), Barbara Lison (Stiftung Bremer Literaturpreis), Dr. Wiebke Porombka (Deutschlandfunk Kultur), Dr. Daniela Strigl (Österreich), Stefan Zweifel (Schweiz).

Die Preise werden am 20. Januar 2025 im Bremer Rathaus verliehen. Am Vorabend der Preisverleihung, dem 19. Januar 2025, findet eine moderierte Lesung der beiden Preisträger um 18 Uhr im Kleinen Saal der Glocke statt. Im zeitlichen Umfeld der Preisverleihung wird die 49. Literarische Woche Bremen veranstaltet.

Der Bremer Literaturpreis ist einer der ältesten und bedeutendsten Preise für deutschsprachige Literatur. Er wurde erstmals 1954 vergeben und wurde 1977 durch einen Förderpreis ergänzt.

Website der Rudolf-Alexander-Schröder-Stiftung für MEHR INFOs

Zum Literaturhaus-Podcast mit Lothar Müller

#1 Lothar Müller

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