Macht das einen Spaß im neuen Buch von Johann-Günther König zu schmökern: Diese Stadt ist echt, und echt ist selten. Bremen und Bremerhaven in der Literatur. Bei dem Titel handelt es sich um ein Zitat aus: Joachim Ringelnatz, Reisebriefe eines Artisten (Rowohlt 1927) und entspingt daraus dem Gedicht mit dem keine Zweifel zulassenden Titel Bremen.
Erschienen ist Königs Buch im Göttinger Wallstein Verlag, an sich schon eine Auszeichnung. Dort hat König bereits seine Biografie von Friedo Lampe veröffentlicht, und wo er – zusammen mit seinem Freund und Kollegen Jürgen Dierking (1946 – 2016) - sich so verdient um die kritische Herausgabe der Werke des Bremer Autors Friedo Lampe (1898 – 1945) gemacht hat. Lampe, von dem natürlich auch in diesem 272 Seiten starken Buch mehr als einmal die Rede ist.
Es ist so ein Buch entstanden, das man gerne in seiner Nähe hat, und das man aufschlagen kann, an welcher Stelle man auch mag, dann auch wieder zur Seite legen kann, es wieder aufzunehmen, um es erneut zu durchblättern. Es findet sich immer etwas oder jemand, das oder den oder die man noch nicht kannte, und all das hat etwas mit Literatur und Literaten aus der Bremer Geschichte und Gegenwart zu tun, ach ja, und aus Bremerhaven!
Der Band ist in zwei Teile gegliedert, streng geografisch: Teil 1 = Bremen; Teil 2 = Bremerhaven. Beide Abteilungen eröffnet König mit „kurzen historischen Rückblicken“, der Bremer Teil gliedert sich in die Kapitel „Reisebeschreibungen“, „Tagebücher, Biographien und Briefausgaben“, „Romane und Erzählungen“, „Bremen-Romane und -Erzählungen“, „Märchen, Sagen und Poesie“ und „Krimis“. Bremerhaven splittet er etwas verschieden, nämlich in „Bremerhaven und die Weimarer Klassik“, „Reise- und Landschaftsliteratur“, „Prosa und Lyrik“ und auch hier schließt die Rubrik „Krimis“ den Abschnitt.
In seinen Texten lässt König alle auftauchen (und das sind sehr, sehr viele), die ihm bekannt sind und die auf die eine andere Art und Weise mit Bremens und der Bremerhavener Literatur etwas zu tun haben oder in deren Werken Bremen oder Bremerhaven auftauchen, kreuz und quer geht das. Da steht auf der gleichen Seite in einem Absatz etwas zu Marga Berck und ihrem Sommer in Lesmona und Sven Regener mit Neue Vahr Süd, Karl Lerbs taucht irgendwo anders in der Nähe von Rudolf Lorenzen auf, zu Peter Weiss oder Moritz Rinke.
Geadelt wird das Buch durch das Nachwort von Alexandra Tacke, der Leiterin des Referats 12 (Bildende Kunst, Literatur, Medien, Kulturausrauch u.w.) beim Bremischen Senator für Kultur, und in dem sie sich explizit auf die Bewerbung Bremens als UNESCO - City of Literature 2023 bezieht. Königs Publikation hat das Format, diesen Antrag sinnvoll und essentiell mit Kraft unterstützen zu können!
DIESE STADT IST ECHT UND ECHT IST SELTEN. BREMEN UND BREMERHAVEN IN DER LITERATUR | Johann-Günther König | SACHBUCH Wallstein Verlag | Göttingen 2023 | 272 S. | € 24,00
Die ganze Rezension findest du auf der Website von Guenter G. Rodewald
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Guenter G. Rodewald
wurde 1949 in Bremen als Sohn eines Buchhändlers geboren, arbeitete in vielen verschiedenen Berufen, bis er irgendwann im Ostertor- und Steintorviertel im Buchladen im Ostertor den gleichen Beruf wie sein Vater ausübte.
1985 zog er nach Barcelona in Spanien, wo er bis 2016 als Literaturagent arbeitete. Heute lebt er wieder in seiner Heimatstadt, mit seiner ungebrochenen Liebe zu Büchern und zur Literatur.
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