Literarischer Landgang
heißt das Reisestipendium, das das Literaturhaus Oldenburg jährlich seit 2015 vergibt. Auf ihren Expeditionen durch das Oldenburger Land treffen die Stipendiat*innen auf urbane und ländliche Räume, auf Natur und Kultur - von der Nordseeinsel Wangerooge bis zur Weser führen die Landgänge. Die Beobachtungen von unterwegs werden zu einem Text verdichtet.
Die bisherigen Stipendiat*innen waren Matthias Politycki, Marion Poschmann, Michael Kumpfmüller, Mirko Bonné und Judith Hermann, Jan Brandt und Iris Wolff.
Der Schriftsteller David Wagner erhält 2022 vom Literaturhaus Oldenburg das Landgang-Stipendium. Vom 4. bis zum 14. Juli 2022 unternimmt Wagner eine Erkundungsreise, die in sieben Landkreisen und kreisfreien Städten des ehemaligen Landes Oldenburg Station macht - seinem Forschungsfeld. Seine Beobachtungen lässt er in einen Text einfließen, die Form darf er frei wählen. Im Frühjahr 2023 tritt er die Reise ein weiteres Mal an, um aus seinen Texten zu lesen. Dann bekommen die Besucher*innen nicht nur zeitgenössische Literatur vermittelt, sondern auch einen neuen Blick auf vermeintlich Vertrautes.
David Wagner
wurde 1971 geboren und wuchs im Rheinland auf. Er studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte und lebt derzeit in Berlin. Im Jahr 2000 debütierte er mit dem Roman Meine nachtblaue Hose. Es folgten Erzählungsbände, Prosabücher, Essaysammlungen und Romane. 2013 wurde ihm für sein Buch Leben der Preis der Leipziger Buchmesse verliehen, 2014 erhielt er den Kranichsteiner Literaturpreis und war erster Friedrich-Dürrenmatt-Gastprofessor für Weltliteratur an der Universität Bern. Zuletzt erschien 2021 beim Verbrecher Verlag Verlaufen in Berlin. Dafür spazierte er durch die Stadt, um ihre Straßen und ihre verschwundenen Brachen, ihre Hässlichkeit und ihre Schönheit in Sprache einzufangen. Jetzt bekommt er mit dem Oldenburger Land ein neues Umfeld für seine Spaziergänge.